31.07.2023
Nach dem Vorspiel des Janacek Symphonic Orchestra Prague „Die Meistersinger“ von Richard Wagner, betritt Plácido Domingo die Bühne, nickt seinem langjährigen Weggefährten Dirigent Eugene Kohn kurz vertrauensvoll zu und beginnt das Konzert mit „Nemico della patria“ aus Umberto Giordanos Oper „Andrea Chénier“. Der 82-jährige Startenor und Bariton zeigte sich stimmgewaltig wie eh und je und auch die junge armenische Sopranistin Mané Galoyan wusste von der ersten Minute an zu überzeugen, mit „Senza Mamma“ aus Giacomo Puccinis „Suor Angelica“.
Der erste Teil des Konzertes stand im Zeichen bekannter italienischer und französischer Opern, wie die Stücke „Mira, le acerbe lagrime“ aus Guiseppe Verdis „Il Trovatore“ oder „O vin, dissipe la tristesse“ aus Ambroise Thomas „Hamlet“. Im zweiten Teil präsentierten die Musiker*innen spanische Musik wie „Sabor a mi“ von Julian Carillo, welches Sohn Plácido Francisco Domingo Ornelas als Solist zum Besten gab, und romantische Zarzuelas, die Operetten ähnlich sind. Plácido Domingo bemerkte wie sehr er Österreich für seine Würdigung der Operette schätze.
In Gastein bot sich den Zuseher*innen eine von nicht allzu vielen bisherigen Möglichkeiten Vater und Sohn Domingo auf der Bühne gemeinsam zu erleben. Rund 30-mal traten die beiden bisher zusammen auf. Mit den Worten „Nun stelle ich Ihnen einen weiteren Plácido Domingo vor“ holte er seinen Sohn auf die Bühne. Gemeinsam sangen sie zwei Lieder darunter „Adoro“ vom mexikanischen Liedermacher Armando Manzanero und als Zugabe den englischen Titel „Perhaps Love“. Zum Schluss überraschte der Weltstar das Publikum noch auf Deutsch mit „Lippen schweigen“ aus der Operette „Die lustige Witwe“ von Franz Lehár. Mit einer Walzereinlage eroberte Domingo zusammen mit der armenischen Sopranistin Mané Galoyan endgültig die Herzen der Zuhörer*innen.
Fast schon kitschig unter hellem Mondschein und komplett trocken ging der Sommernachtstraum von Plácido Domingo in Bad Hofgastein unter Standing Ovations zu Ende. Bis lang nach dem Ende des Konzertes schrieb er noch Autogramme für die begeisterten Fans.
„Ein unvergesslicher Konzertabend. Wir freuen uns, dass wir im Rahmen des Klassik:Sommers in diesem Jahr einen absoluten Weltstar in Gastein begrüßen durften“, sagte Eva Irnberger, Geschäftsführerin des Kur- und Tourismusverbandes Bad Hofgastein. Bis 27.10. kommen Besucher*innen noch in den Genuss von klassischen Konzerten auf der Alm, im Wald oder im Zentrum des Ortes.
Weitere Informationen unter: https://www.gastein.com/erlebnisse/kunst-kultur/klassiksommer/
Placido Domingo in Bad Hofgastein
Bereits seit Donnerstag weilte der Weltstar mit seiner Frau und seinem Sohn im Gasteinertal. Am Freitagnachmittag besuchte er das Thermenhotel Norica in Bad Hofgastein und die Alpentherme Gastein für einen Pressetermin. Zuerst bekam er eine Sachertorte mit Widmung von Gastgeberin Kerstin Czerny überreicht, anschließend in der Alpentherme wurde er von vier Weisenbläsern aus dem Tal begrüßt. Der Startenor erzählte, wie sehr er Österreich für seine Liebe zur klassischen Musik schätzt und gab in Gastein Auskunft über seine liebste Nachspeise.
Am Freitagnachmittag (28.7.) wurde Startenor Plácido Domingo auf der Dachterrasse des Hotel Norica in Bad Hofgastein von der Geschäftsführerin des Kur- und Tourismusverbandes Bad Hofgastein Eva Irnberger sowie Tourismusobmann Kurt Winkler willkommen geheißen. Gastgeberin Kerstin Czerny überreichte dem König der Oper eine Sachertorte mit der Aufschrift "Bienvenidos a Gastein". Bevor Placido Domingo am Sonntag, den 30.7. ein Konzert in der Alpenarena in Bad Hofgastein gibt, vereinzelte Karten für das Konzert sind noch an der Abendkassa erhältlich, beehrte der spanische Startenor anschließend die Alpentherme.
Bei einem Pressegespräch am Thermalwasserbadesee der Alpentherme Gastein sprachen Eva Irnberger, Geschäftsführerin des Kur- und Tourismusverbandes, sowie Klaus Lemmerer, Geschäftsführer der Alpentherme Gastein, mit den Künstlern Plácido Domingo, Plácido Domingo Jr. und Sopranistin Mané Galoyan über die Bedeutung von klassischer Musik, das bevorstehende Konzert in Gastein und die Bedeutung des Gasteiner Thermalwassers für die Region. Empfangen wurde Plácido Domingo stimmungsvoll vor der Bergkulisse von vier Weisenbläsern aus dem Tal.
Eva Irnberger hob die besonderen Orte hervor, an denen klassische Konzerte in Bad Hofgastein stattfinden. Oben am Berg auf über 2.000 Meter, im Wald oder zum Beispiel bei den Familienkonzerten direkt im Zentrum. „Das Highlight diesen Sommer ist aber das Konzert von Ihnen (Placido Domingo) am kommenden Sonntag in Bad Hofgastein. Wir freuen uns riesig auf dieses Konzerterlebnis“, sage Eva Irnberger, Geschäftsführerin vom Kur- und Tourismusverband Bad Hofgastein.
Klaus Lemmerer freute sich ebenso wie die zahlreichen Badegäste, die wohl unverhofft in den Genuss kamen, einen Weltstar in der Therme zu begrüßen. "Mehr als 450.000 Besucher pro Jahr nutzen die Alpentherme, alle unsere Pools sind mit Thermalwasser gefüllt, ebenso wie der Thermalwasserbadesee, vor dem wir nun stehen“, sagte Klaus Lemmerer, Geschäftsführer der Alpentherme Gastein.
Plácido Domingo äußerte sich mehrmals begeistert über die Natur im Gasteinertal. Er verriet, dass es seine erste Reise in diese Region sei, obwohl er bereits mehrmals auf der Autobahn die Landschaft bewundert habe. Für ihn sei es ein magischer Ort, und er freue sich sehr, in diesem wunderschönen Tal singen zu dürfen. Er zeigte sich angetan von Österreich und dessen Wertschätzung für klassische Musik. „Es ist möglicherweise das Land, in dem ich in so vielen verschiedenen Orten gespielt habe wie sonst nirgends“, sagte der Startenor.
Auf die Frage, was sich die Zuseher*innen vom Konzert in Bad Hofgastein erwarten können, sagte er „Ich singe seit 55 Jahren in Österreich, viele komplette Opern, in Bad Hofgastein am Sonntag wird es ein Konzert, bei dem ich neben Opern wie Guiseppe Verdis „Il Trovatore“ auch viel spanische Musik wie Ruperto Chapis „Las hijas del Zebedeo“ gemeinsam mit Placido Domingo Jr. und der Sopranistin Mané GALOYAN zum Besten geben werde.
Die Frage, welche kulinarischen Spezialitäten er in Salzburg besonders schätze, beantwortete er singend mit einer kurzen Kostprobe von Peter Alexanders „Salzburger Nockerl“.
Plácido Domingo
Plácido Domingo gilt weltweit als der „König der Oper“ und als der größte und erfolgreichste zeitgenössische Tenor mit mehr als 4.000 Auftritten und 150 verschiedenen Rollen. Im Mittelpunkt seines breitgefächerten Repertoires steht das italienische und französische Fach mit Opern von Guiseppe Verdi, Giacomo Puccini, Georges Bizet und vielen anderen. Eine seiner großen und weltweit berühmten Paraderollen ist der „Otello“ in der gleichnamigen Oper von Verdi, die auch von Franco Zeffirelli mit ihm verfilmt wurde.
Geboren in Madrid, zog Plácido Domingo mit seinen Eltern als Zarzuela-Sänger im Alter von acht Jahren nach Mexiko. Dort begann seine musikalische Ausbildung, unter anderem als Dirigent, bevor sein unglaubliches Gesangspotential erkannt wurde.