(v. l.): René Zechner, Institutsleiter Univ.-Doz. Dr. Arnulf Hartl und Projektleiter Dr. Michael Bischof (Institut für Ökomedizin, PMU), Mag. Gabriella Squarra (Gesundheitspädagogin, Waldgesundheitstrainerin), Mag. Eva Irnberger (Geschäftsführerin Kur- und Tourismusverband Bad Hofgastein), Teresa Presterl B.A. (Innovation Salzburg GmbH), Dr. Michaela Coenen und Dipl. Landschaftsökonomin Eva Robl (Lehrstuhl für Public Health und Versorgungsforschung, LMU München), Theresa Sommerbichler B.A. (Dipl. Pflanzenheilkunde Praktikerin und Projektmitarbeiterin des Kur- und Tourismusverbandes Bad Hofgastein), Dr. Gisela Immich (Lehrstuhl für Public Health und Versorgungsforschung, LMU München), Dipl. Sportlehrerin Gabi Eichner und Dipl. Sportlehrerin Katrin Nöhammer (Deutsche Rentenversicherung Bayern Süd - Rehafachzentrum Bad Füssing-Passau) // Bildnachweis: PMU/Daxenbichler
Das Gasteinertal ist seit Anfang des Jahres gemeinsam mit dem Kur- und Tourismusort Bad Füssing in Niederbayern Teil eines länderübergreifenden Projektes der Europäischen Union. Bei WIWA² stehen die natürlichen Wirkfaktoren Wald und Wasser im Fokus, um neue gesundheitsfördernde, aber auch evidenzbasierte Angebote für die beiden Tourismusorte zu schaffen.
WiWa² wird das länderübergreifende EU-Forschungsprojekt (INTERREG BA0100027) genannt, das seit Jänner 2023 Einzug in Gastein hält und so viel bedeutet wie: „Wirkfaktoren der natürlichen Heilressourcen Wald und Wasser zur Steigerung von Gesundheit und Lebensqualität als touristischer Beitrag einer nachhaltigen Lebensraumentwicklung“. Neben dem niederbayerischen Ort Bad Füssing und dem dortigen Reha-Fachzentrum ist auch das Institut für Ökomedizin der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität Salzburg, der Lehrstuhl für Public Health und Versorgungsforschung der Ludwig-Maximilians-Universität München und die Innovation Salzburg GmbH am Projekt beteiligt.
Im Zuge der Forschung, die bis Ende 2025 genehmigt wurde, wird nicht nur die heilende Wirkung des wertvollen Gasteiner Wassers untersucht, sondern auch jene des Waldes, der vor allem in Bad Hofgastein bereits zum Waldbaden genutzt wird. „Eines unserer Ziele ist es, dass das Waldbaden als Therapieform in die Gasteiner Kur integriert wird und von den Krankenkassen übernommen wird“, so Eva Irnberger, Geschäftsführerin des Kur- und Tourismusverbandes Bad Hofgastein. Außerdem könne man mithilfe der klinischen Studie, die während der Laufzeit durchgeführt wird, und deren Ergebnis, auch jene Gäste vom Waldbaden überzeugen, die der Thematik bislang noch skeptisch gegenüberstehen.
„Um die regionalen Wertschöpfungsketten zusätzlich zu stärken, untersucht das Projekt neue evidenzbasierte Ansätze zur Wirksamkeit von Naturräumen auf Gesundheit und Lebensqualität der Bevölkerung und bestimmter Patientenpopulationen, wodurch zunächst das Gesundheitspotential kartiert und darauf aufbauend naturbasierte und gesundheitsfördernde Angebote für die Region, sowie ein Leitfaden zur nachhaltigen Lebensraumentwicklung durch naturbasierten Gesundheitstourismus entwickelt werden“, ergänzt Michael Bischof, Projektleiter und Wissenschaftler der PMU Salzburg. Zudem wird eine Nachhaltigkeitsstrategie für Kliniken, Tourismus und Gemeinden zur Schaffung resilienter und diversifizierter Angebote im Gesundheitsbereich auf lokaler Ebene erarbeitet.
Das Projekt WiWa2 läuft bis Dezember 2025, klinische Studien in Bayern und Gastein unter der Leitung der PMU starten 2024. Das Projektvolumen beträgt 875.000 Euro.
Waldbaden in Gastein
Seit Sommer 2019 wird achtsames Waldbaden als touristisches Produkt im Gasteinertal angeboten. Dabei wird den Gästen auf insgesamt drei verschiedenen, angelegten Waldbadewegen ein achtsamer Umgang mit der Natur und sich selbst vermittelt. Mithilfe von Meditationen, Atem- und Entspannungsübungen wird dabei nicht nur die Kreativität angeregt, sondern auch das Immunsystem gestärkt.
„Sommer, wie Winter besteht bereits eine große Nachfrage unserer Gäste für dieses Thema“, erzählt Eva Irnberger stolz. „Nun haben wir aber den Wunsch, dieses Thema evidenzbasierter darzustellen und in die Gasteiner Kur zu integrieren, was mithilfe von WiWa² zur Realität werden könnte.“